Frauenbundesliga: es geht nach Berlin

(Thomas Marschner)

Am kommenden Wochenende finden nach der Weihnachtspause die 5. und 6. Runde in der Frauenbundesliga statt. Für die Schwäbisch Haller Damen geht es das erste Mal diese Saison nach Berlin, wo man auf Aufsteiger Rotation Pankow und den SK Lehrte trifft. Zur zentralen Endrunde am Faschingswochenende treffen sich ja alle Mannschaften nochmal in der Hauptstadt. Beide Gegner am kommenden Wochenende sind Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel, zwei Siege sind also Pflicht, um weiter im Meisterrennen zu bleiben.

Spannender als die Begegnungen könnte sich mal wieder die Anreise gestalten: zu den weiterhin großen Problemen und Engpässen im europäischen Luftverkehr können sich jetzt noch winterliche Wetterkapriolen und Streiks des Berliner Bodenpersonals gesellen.

Gegen die Berliner Gastgeber geht es das erste Mal. Pankow ist eine sehr erfahrene Mannschaft, die meisten Spielerinnen sind über 50 Jahre alt und spielen zum Teil schon seit DDR-Zeiten zusammen. Dagegen ist die Mannschaft aus Lehrte sehr jung, der Verein aus der Nähe von Hannover zeichnet sich schon seit langem durch eine herausragende Jugendarbeit aus. Dazu kommt am Spitzenbrett die 18-jährige Physikstudentin Fiona Sieber aus Magdeburg, die von Jahr zu Jahr stärker wird und 2018 völlig überraschend die German Masters vor der kompletten deutschen Spitze gewinnen konnte. Das Titelbild zeigt Fiona vor ihrer letztjährigen Partie gegen Lela Javakhishvili, als sie erst nach langem Kampf eine lange Zeit völlig ausgeglichene Stellung gegen die georgische Weltklassespielerin in Reihen des SK Schwäbisch Hall verlor. In den letzten beiden Jahren hatte Lehrte nichts mit dem Abstieg zu tun und belegte jeweils einen guten Mittelplatz und war immer wieder für die ein oder andere Überraschung gut. So wurde vor 2 Jahren zum Beispiel der Hamburger SK geschlagen, gegen den die Haller Damen ja in der ersten Runde verloren hatten.

Gespielt wird im Living Hotel Weißensee, Parkstr. 87 in 13086 Berlin. Da es keine Liveübertragung der Partien geben wird, wird es auf der Seite des Autors (www.thomas-marschner.de), so die Technik mitspielt, wieder wie schon aus München eine Liveberichterstattung geben.

Besonders interessiert schaut man am kommenden Wochenende nach Baden-Baden, wo am Sonntag mit Baden-Baden und Hamburg der Tabellenführer und der Tabellenzweite aufeinandertreffen. Wenn Hamburg nach dem Sieg gegen Schwäbisch Hall auch gegen Baden-Baden gewinnen kann, ist den Hamburgerinnen der Meistertitel aufgrund des leichten Restprogramms wohl kaum noch zu nehmen. Ein Sieg gegen den Meister ist aber schwer genug, es ist zu erwarten, dass Baden-Baden diesmal die meisten seiner Spitzenspielerinnen aufbieten wird und damit klarer Favorit ist. Im Gegensatz zu den bisherigen Runden finden parallel keine größeren Turniere statt, die ein Mitwirken verhindern könnten. Gewinnt Baden-Baden, ist das Meisterrennen wieder völlig offen. Mit Siegen gegen Bad Königshofen und in der letzten Runde Baden-Baden können dann auch die Haller Damen ohne fremde Schützenhilfe deutscher Meister werden.

Einen weiteren Bericht gibt es beim Schachticker.

Hier alle Begegnungen des Wochenendes (hier der Link zur Ergebnisseite):

5. Spieltag – 12.01.2019 14:00
Ausrichter: SC Rotation Pankow
SC Rotation Pankow – SK Schwäbisch Hall
SK Lehrte – SF Deizisau

Ausrichter: OSG Baden-Baden
OSG Baden-Baden – TuRa Harksheide
Karlsruher SF – Hamburger SK

Ausrichter: SC Bad Königshofen
SC Bad Königshofen – FC Bayern München
SV Hofheim – Rodewischer SM

6. Spieltag – 13.01.2019 9:00
Ausrichter: SC Rotation Pankow
SK Schwäbisch Hall – SK Lehrte
SF Deizisau – SC Rotation Pankow

Ausrichter: OSG Baden-Baden
Hamburger SK – OSG Baden-Baden – TuRa Harksheide
TuRa Harksheide – Karlsruher SF

Ausrichter: SC Bad Königshofen
Rodewischer SM – SC Bad Königshofen
FC Bayern München – SV Hofheim

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