Heute war es endlich so weit: auch die Damen des SK Schwäbisch Hall haben die Saison 2021/22 der Frauenbundesliga eröffnet. In Bad Königshofen ging es gegen die Rodewischer Schachmiezen. Die zweite für das Wochenende geplante Begegnung fand leider nicht statt: Kisschess trat wie schon in den ersten beiden Runden nicht an, das dürfte nach der Turnierordnung der Frauenbundesliga den Ausschluss der Mannschaft bedeuten. Die Gründe dafür lagen im Wesentlichen in Differenzen mit dem Deutschen Schachbund im Umgang mit der Coronapandemie.
Aber jetzt zum Sportlichen. Für Schwäbisch Hall gab Meri Arabidze, eine weitere georgische Nationalspielerin, ihr Bundesliga-Debüt. Ihr erster Einsatz für den SK Schwäbisch Hall war das nicht, schon im Online-Europacup 2020 hatte sie für Schwäbisch Hall gespielt, als man die Endrunde der besten 10 Teams in Europa erreicht hatte und unter anderem gegen den späteren Sieger aus Monte Carlo gewann.
Eine Liveübertragung der Partien aus Bad Königshofen gab es auch nach einigen Anfangsproblemen auf der Bad Königshofener Webseite, hier können die Partien vom Samstag nachgespielt werden, hier der Link vom Sonntag. Von den anderen Spielorten aus Hamburg und Löberitz gibt es hier die Livepartien.
Bei der Begegnung Schwäbisch Hall-Rodewisch war auch nach 2,5 Stunden noch keine Tendenz in irgendeine Richtung zu erkennen. Zwar standen die Haller Spielerinnen alle etwas bequemer, aber etwas Entscheidendes war noch nirgends passiert.
Nach 3 Stunden gab es dann die ersten Tendenzen. Deimante Cornette geriet aus dem Nichts in einen Königsangriff. Ihr Gegenangriff auf dem Damenflügel war zu langsam, und so wurde ihr König von Natalie Kanakova elegant erlegt. Für den Ausgleich sorgte postwendend Lela Javakhishvili, die gegen Melanie Lubbes Königsinder die komplette Partie dominierte. Zu dem Zeitpunkt stand Irina Bulmaga schon klar auf Gewinn, und bei Nino Batsiashvili gegen die junge Polin Alicija Sliwicka war wenig los, und so stand es kurz nach der Zeitkontrolle 2,5-1,5 für Schwäbisch Hall nach Sieg von Irina und Remis von Nino. In den letzten beiden Partien stand jeweils ein Damenendspiel mit Mehrbauer für Schwäbisch Hall auf dem Brett, also ging es trotz zur Neige gehender Bedenkzeit nur noch um die Höhe des Schwäbisch Haller Sieges, verlieren konnte man beide Partien nicht mehr. Ekaterina Atalik konnte ihre Partie auch zum Mannschaftssieg gewinnen, Meri Arabidze musste nach genauer gegnerischer Verteidigung ins Remis einwilligen, trotzdem eine starke Debütpartie von ihr. Damit endete der Haller Saisonauftakt mit 4-2 gegen kampfstarke Rodewischer, die zwar im dritten Spiel die dritte Niederlage quittierten, aber sicher nichts mit dem Abstieg zu tun haben werden, sind sie doch deutlich stärker besetzt als die anderen Mannschaften am Tabellenende.
Was passierte an den anderen Spielorten? In Hamburg traten für Baden-Baden unter anderem die Muzychuk-Schwestern nach ihrer Flucht aus der Ukraine über Polen nach Spanien an. Hamburg wehrte sich lange gegen den Favoriten und verlor am Ende knapp mit 2,5-3,5. Bei Deizisau und Harksheide war es ganz eng, am Ende erreichte Harksheide ein beachtliches 3-3 gegen den Favoriten.
In Löberitz gewannen die Gastgeberinnen klar gegen Lehrte, das nur zu Fünft und dazu noch ersatzgeschwächt angetreten war. Umkämpft war die Begegnung zwischen Leipzig und Hemer, am Ende hatte der Aufsteiger aus Hemer das bessere Ende für sich und gewann mit 4-2.
Am Sonntag waren die Schwäbisch Hall Damen nicht mehr im Einsatz, da Gegner Kisschess ja nicht antrat. In Bad Königshofen griff der Titelverteidiger erstmals ins Geschehen ein und musste gleich eine überraschende 2-4-Niederlage gegen Rodewisch quittieren, die damit den ersten Saisonsieg schafften. Deizisau schlug Hamburg und Baden-Baden gewann gegen Harksheide und bleibt verlustpunktfrei. In Löberitz gewann Hemer auch gegen Löberitz und machte einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Düster sieht es dagegen für Lehrte aus, gegen Leipzig verlor man 1-5 und bleibt am Tabellenende.
Alle Ergebnisse vom Spieltag findet man hier auf den Seiten des Deutschen Schachbunds. Weiter geht es schon in drei Wochen, bevor dann Ende Mai die restlichen Runden zentral in Lehrte gespielt werden.