Ursprünglich sollte der letzte Grand Prix der Frauen schon im Januar in Gibraltar als Ersatz für die Gibraltar Open ausgetragen werden. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das Turnier aber verschoben werden und findet jetzt vom 22. Mai bis 2. Juni statt. Beim Grand Prix werden zwei Plätze für das nächste Kandidatenturnier vergeben, da die in der Gesamtwertung führende Aleksandra Goryachkina schon für das Kandidatenturnier qualifiziert ist, genügt voraussichtlich Platz 3. Gleich drei Spielerinnen aus der Haller Damenmannschaft nehmen in Gibraltar teil. Zusätzlich zu Alina Kashlinskaya als feste Grand Prix-Teilnehmerin wurden als Nachrückerinnen Irina Bulmaga und Neuzugang Dinara Saduakassova eingeladen, da aufgrund von Corona die vorgesehenen Spielerinnen aus Indien und China nicht teilnehmen können und offenbar auch die Französin Marie Sebag ihre Teilnahme abgesagt hat. Aus Deutschland ist Elisabeth Pähtz bei dem Turnier dabei, die gleich in der ersten Runde auf Irina Bulmaga trifft.
Das Turnier ist gerade für die Nachrückerinnen eine schöne und unerwartete Gelegenheit, nach langer Zeit mal wieder ein Turnier am Brett zu spielen. Dinara Saduakassova machte kürzlich Bekanntschaft mit den Unbilden des Online-Schachs, als sie aufgrund von fortgesetzten Internetproblemen bei der hochkarätig besetzten Polgar-Challenge nach wenigen Runden aussteigen musste. Geringe Chancen auf eine Kandidatenturnierteilnahme hat noch Alina Kashlinskaya auf Platz 9 der Gesamtwertung. Dafür müsste es aber sehr gut laufen: Sie müsste das Turnier gewinnen und hoffen, dass die vor ihr liegenden Nana Dzagnidze, Kateryna Lagno und Anna Muzychuk nicht zu weit vorne landen. In der Pole-Position der Gesamtwertung sitzt Humpy Koneru aus Indien, die aber tatenlos zuschauen muss, ob sie noch abgefangen wird.
Hier der Link zur Turnierseite, eine Liveübertragung der Partien wird es auf den gängigen Portalen wie unter anderem Chess24 geben.