
In der letzten Doppelrunde vor den zentralen Schlussrunden Ende April eine Woche nach Ostern in Deggendorf geht es für Schwäbisch Hall nach Hamburg. Dort treffen Hamburg und Reisepartner Harksheide auf Schwäbisch Hall und Deizisau. Gespielt wird im vereinseigenen Hamburger Schachzentrum beim größten Schachverein Deutschlands. Der Hamburger SK zählt über 600 Mitglieder und hat und ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen quasi ein Urgestein der Bundesliga. Hier haben sie inzwischen den Hamburger Fußballern, die sich seit Jahren vergeblich um die Bundesligarückkehr bemühen, etwas voraus.
Für Schwäbisch Hall geht es darum, mit zwei Siegen an Tabellenführer Bad Königshofen dranzubleiben, um bei einem Ausrutscher der Unterfranken eventuell noch vorbeiziehen zu können. Die Aufgaben sind aber nicht einfach. Hamburg und Harksheide waren in der Vorsaison die beiden Gegner, mit denen Schwäbisch Hall auf dem Weg zum Titel die meisten Probleme hatte. Gegen Harksheide siegte man mit sehr viel Glück 3,5-2,5, hier hätte man sich nach dem Spielverlauf auch nicht über eine Niederlage beschweren müssen. Zwei deutlich schlechter stehende Partien wurden noch remis, und den Sieg sicherte Meri Arabidze, die ein totremises Turmendspiel gegen Julia Antolak gewann. Auch gegen Hamburg hatte man Glück. Katharina Ricken sicherte mit ihrem Sieg gegen Antonia Ziegenfuß ein schmeichelhaftes 3-3, nachdem die drei Spitzenbretter allesamt verloren gegangen waren. Dementsprechend ist man gewarnt. Es ist zu erwarten, dass beide gastgebende Mannschaften mit einer starken Besetzung an den Start gehen werden, würde doch ein Sieg gegen Schwäbisch Halls Reisepartner Deizisau bedeuten, dass beide Teams entspannt ohne Abstiegsangst in die letzten drei Runden in Deggendorf gehen können, und Deizisau hatte ja im Lauf der Saison einige Aufstellungsprobleme. Es ist zu erwarten, dass Schwäbisch Hall wie meistens auf seine georgische Achse setzt. An den hinteren Brettern ist aber nicht auszuschließen, dass die ein oder andere Spielerin zum Einsatz kommt, die bisher noch nicht so oft gespielt hat.
Außer in Hamburg wird am Wochenende in München und Löberitz gespielt. In München treffen die gastgebenden Münchener Bayern und Baden-Baden auf Solingen und Hemer. Vor allem Hemer braucht gegen München dringend einen Sieg, um die Chancen auf den Klassenerhalt zu wahren. Solingen hofft, mit einer Überraschung gegen Baden-Baden den Aufwärtstrend aus den letzten Runden zu bestätigen. In Löberitz sind die Gastgeberinnen und Dippoldiswalde klare Außenseiter gegen Tabellenführer Bad Königshofen und die Rodewischer Schachmiezen.
Ergebnisse und Tabelle der Frauenbundesliga findet man hier. Die Partien der Runde kann man bei Chess.com, Lichess und Chessbase verfolgen. Mindestens aus Hamburg wird es eine Liveübertragung geben, zu den anderen Spielorten ist bislang nichts bekannt.
Außerdem lohnt es sich nach der nächsten Runde auf den Zwischenstand in der Wertung für die beste Spielerin und die beste Nachwuchsspielerin der Liga zu schauen. Titelverteidigerin Lela Javakhishvili ist hier noch gut im Rennen, während das Rennen bei den Nachwuchsspielerinnen noch völlig offen ist – hier geht es natürlich auch erstmal darum, welche Spielerinnen am Ende auf die notwendigen 8 Partien kommen.