(Thomas Marschner)
Mit zwei Siegen gegen Rodewisch und Bayern München haben die Schwäbisch Haller Schachdamen ihre Meisterschaftschancen gewahrt. Rodewisch hatte die ersten beiden Begegnungen gewonnen, daher war das Spiel gegen Schwäbisch Hall so etwas wie ein Schlüsselspiel für den weiteren Saisonverlauf für beide Mannschaften. Dementsprechend stark traten die Schachmiezen auch mit den ersten 6 Spielerinnen der Meldeliste an. Auch Schwäbisch Hall war stark aufgestellt unter anderem mit der Bronzemedaillengewinnerin bei der Schacholympiade Lela Javakhishvili und mit Alina Kashlinskaya, die kürzlich bei den Isle-of-Man-Open wohl das Turnier ihres Lebens gespielt hat, als sie remis gegen zwei Top-10-Spieler spielte und den Damenpreis mitsamt Großmeisternorm gewann.
Entsprechend knapp wurde es. Am Ende sicherten die hinteren Bretter Karina Ambartsumova und Iva Videnova mit souveränen Siegen das knappe 3,5-2,5. Karina Ambartsumova gewann gegen die deutsche Nationalspielerin Melanie Lubbe, die aktuell für Chess24 die Weltmeisterschaft zwischen Magnus Carlsen und Fabiano Caruana in London kommentiert, aber Samstag war ja Ruhetag in London. Lela Javakhishvili schaffte ein souveränes Remis gegen die Haller „Angstgegnerin“ Anastasia Bodnaruk, die alle vier bisherigen Partien gegen Schwäbisch Hall gegen erstklassige Gegnerschaft gewonnen hatte, ebenfalls remis spielten Irina Bulmaga und Alina Kashlinskaya. Insgesamt war der knappe Sieg verdient und nie gefährdet.
Am Sonntag ging es gegen den FC Bayern München, der schon am Vortag 0-6 gegen Deizisau unter die Räder gekommen war. Und auch gegen Schwäbisch Hall kam es nicht anders, schon früh war der Kampf entschieden, als Lela Javakhishvili, Alina Kashlinskaya und Irina Bulmaga schon nach knapp 2 Stunden einen 3-0 Vorsprung herausgeschossen hatten. Am längsten wehrte sich die schon 76-jährige Milka Ankerst gegen die fast 50 Jahre jüngere Karina Ambartsumova, musste aber auch am Ende die Segel streichen. Schon am Vortag hatte die Münchener Seniorin fast 6 Stunden gespielt, gegen die deutsche Nationalspielerin Elena Köpke musste sie aber ebenfalls nach härtester Gegenwehr am Ende die Partie verloren geben. Damit hieß es am Ende 6-0 für Schwäbisch Hall wie schon vor knapp 2 Jahren in Berlin.
Nach dem Unentschieden zwischen Tabellenführer Hamburg und Bad Königshofen ist keine Mannschaft mehr verlustpunktfrei. Daher verspricht das Meisterschaftsrennen diese Saison äußerst spannend zu werden. Im Januar geht es für Schwäbisch Hall das erste Mal nach Berlin, gegen Lehrte und Pankow müssen zwei Pflichtsiege eingefahren werden. Gleichzeitig treffen im Spitzenspiel Hamburg und Baden-Baden aufeinander, und da wird Baden-Baden sicher seine A-Besetzung am Start haben, die absoluten Topspielerinnen waren ja alle noch bis diese Woche bei der Frauen-WM in Chanty-Mansiysk im Einsatz.
Hier noch einige Links:
Bericht beim Schachticker
Liveblog Samstag: http://www.thomas-marschner.de/frauenbundesliga-aus-muenchen-liveblog/
Liveblog Sonntag: http://www.thomas-marschner.de/frauenbundesliga-liveblog-aus-muenchen-tag-2/
Alle Ergebnisse und Tabelle: http://nsv-online.de/ligen/fbl-1819/?staffel=1394&r=spielplan