Heute wurden die letzten 5 Runden der Finalrunde des Frauen-Europacups gespielt. Nach einem Sieg gegen den späteren Cup-Gewinner Monte Carlo in der ersten Runde des Tages gelang den Damen des SK Schwäbisch Hall gegen starke Gegnerschaft am zweiten Finaltag leider nicht mehr viel, es glückte nur noch ein Unentschieden in der letzten Runde gegen die Poland Hussars. Schon eine Runde vor dem Ende stand der 7-malige Champion Monte Carlo als Turniersieger fest. Knapper war der Kampf um die Medaillen. Am Ende trennten die beiden russischen Teams UGRA und Volgograd nur die Brettpunkte.
Runde 5: In der 5. Runde ging es für Schwäbisch Hall gegen den 7-maligen Sieger, Tabellenführer und Topfavoriten Monte Carlo. Dabei kam es zu einigen äußerst attraktiven Paarungen. An Brett 1 spielte Lela Javakhishvili gegen die Weltranglistenzweite Alexandra Goryachkina, an Brett 2 kam es zur reizvollen Begegnung zweier georgischer Nationalspielerinnen, nämlich Meri Arabidze gegen die georgische Nummer 1Nana Dzagnidze. An Brett 3 spielte Deimante Cornette gegen die deutsche Nummer 1 Elisabeth Pähtz und an Brett 4 Lilit Mkrtchian gegen die Polin Monika Socko.
Und Schwäbisch Hall schaffte einen perfekten Start in den Tag mit einem 3-1 gegen den hohen Turnierfavoriten. Damit hat man das Turnier auch wieder spannend gemacht. Brett 1 und 2 endeten remis, Lela zeigte mal wieder ihre Stärke im Neutralisieren der absoluten Weltklasse. Meri Arabidze hatte sogar Siegchancen, am Ende hatten aber beide Spielerinnen keine Zeit mehr, und es gab Dauerschach. Deimante Cornette zeigte eine Topleistung gegen Elisabeth Pähtz, hatte Vorteil von Beginn an und gewann verdient im Endspiel. An Brett 4 stellte Lilit Mkrtchian einen Bauern ein, rettete sich aber in ein Turmendspiel, das sie in eine Remisstellung verteidigte. Und dann passierte Monika Socko noch das Unglück eines Mouse-Slips, sie zog ihren Turm ein Feld zu weit, und dann war er weg und die Partie sogar gewonnen. Und jetzt sieht man, wie knapp das Turnier ist: Schwäbisch Hall ist nach 5 Runden plötzlich Tabellendritter.
Runde 6: Die Gegner wurden nicht einfacher, jetzt ging es gegen Kiew und damit gegen die ukrainische Nationalmannschaft, vielfacher Medaillengewinner bei Schacholympiaden und Teamweltmeisterschaften.
Und gegen Kiew war heute gar nichts zu holen. Karina Ambartsumova hatte noch die besten Chancen, sie setzte voll auf Angriff und opferte eine Figur, der Angriff schlug aber nicht durch, und am Ende verlor sie. Am Ende gab es ein herbes 0-4 gegen Kiew, das bisher kein gutes Turnier hatte, jetzt aber auch 5 Punkte hat. Vorne ist nach wie vor Monte Carlo, aber dahinter ist alles möglich, alle Teams sind dicht beieinander.
Runde 7: Jetzt ging es gegen das russische Team UGRA mit unter anderem Olga Badelka, die ja seit dieser Saison auch für Schwäbisch Hall in der Frauenbundesliga spielt. Und nach hartem Kampf gab es eine weitere diesmal aber knappe Niederlage. Damit bleibt man nach wie vor bei 5 Punkten bei noch 2 Runden zu spielen. Vorne bleiben Monte Carlo und UGRA, dicht dahinter Poland Hussars und Volgograd, die Schwäbisch Haller Gegner der letzten beiden Runden.
Runde 8: In Runde 8 ging es gegen Volgograd, das noch um eine Medaille kämpfte. Inzwischen war doch manchen Partien schon anzusehen, dass die Spielerinnen in den letzten 4 Tagen schon bis zu 16 Partien auf höchstem Niveau gespielt hatten. Irgendwie geht den Haller Damen zum Ende hin etwas die Luft aus – es gab mit 1-3 wieder eine Niederlage, den Ehrenpunkt holte Karina Ambartsumova.
Runde 9: In der 9. Runde ging es noch gegen die stark aufspielende polnische Mannschaft Poland Hussars. Mit einem 2-2 gab es nochmal einen Achtungserfolg, Karina Ambartsumova und Deimante Cornette gewannen zum Abschluss ihre Partien, wobei Karina allerdings viel Glück hatte, Klaudia Kulon ließ sich in Gewinnstellung beschwindeln und vergab damit die Bronzemedaille für ihr Team. Karina als erfolgreichste Spielerin der Haller Damen verpasste knapp den Sieg in der Einzelwertung für Brett 5, Nataliya Buksa lag am Ende in der Eloperformance knapp vor ihr. Immerhin war Schwäbisch Hall die einzige Mannschaft, die den souveränen Turniersieger Monte Carlo in der Finalrunde besiegen konnte.
Eins kann man auf jeden Fall sagen: Die Turnierorganisation inklusive Zoom-Calls, Start der Runden und Livekommentar war absolut vorbildlich. Gerade auch das Schiedsrichterteam arbeitete über das ganze Turnier völlig ruhig und entspannt, es hat Spaß gemacht, den Spielen zuzuschauen.
Hier die Abschlusstabelle:
Hier nochmal die wichtigsten Links: Ergebnisse bei Chess-Results, Partien bei Tornelo, die Abschlusszeremonie findet am Mittwoch, 23.12. ab 18:00 statt, hier der Link.