(Mario Meinel)
Einen unerwarteten Sieg konnte die Haller Erste in Böblingen einfahren. Die Ergänzungsspieler Gregor Krenedics und Micha Bahmann machten den Unterschied aus. Durch die Niederlage von Bebenhausen gegen Bad Cannstatt reifen wieder kleine Aufstiegsträume beim SK. Der Reihe nach. Ein schöner Motivationsabend am Abend vorher in Sindelfingen und Motivationsreden der Verantwortlichen puschte das Team. Was haben wir denn zu Verlieren? Nichts, war die Antwort des Teams, und so ging man die Sache an. Petr Kapusta schien sich die Rede sehr zum Herzen genommen zu haben und brannte ein wahres Feuerwerk am Brett ab. Sein Gegner Thanh Kien Tran griff genauso beherzt an und so entwickelte sich eine offene Feldschlacht mit großen Chancen auf beiden Seiten. Das bessere Ende hatte der Haller und er gewann dieses Spektakel. In der Zwischenzeit konnte Antoine Manoeuvre alle Angriffsbemühungen seines Gegners blockieren und ein Unentschieden erzwingen. Nun kam die große Stunde von Gregor Krenedics. Trotz schlechterer Stellung lehnte sein Gegner zweimal das Remis ab. In höchster Zeitnot gelang es Gregor seinem Gegner eine Figur abzunehmen und kurz danach die Partie für sich zu entscheiden. Den Vogel dieses Spiels schoss an Brett 1 Vladimir Jacko ab. Beide Spieler waren schon ab Zug 8 in Zeitnot. Weiß hatte in einer russischen Eröffnung früh seinen Springer auf f7 geopfert. Es entwickelte sich ein Kampf mit Zeitnotphase hüben und drüben. Es gelang Vladimir mit einem Mattangriff die Dame zu gewinnen und kurz darauf das Spiel. WGM Jovana Eric konnte mit den schwarzen Figuren die Stellung immer im Gleichgewicht halten und erreichte gegen ihren deutlich besseren Gegner ein Unentschieden. In der Zwischenzeit musste Routinier Boris Meinel die Waffen strecken. Es gelang ihm mehrfach gegen das Böblinger Urgestein Mario Born den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch irgendwann stand Boris mit leeren Händen da. Dann gelang Micha Bahmann der entscheidende Punkt gegen Carsten Schuh. 30 Jahre musste Micha auf diesen Erfolg warten. Das letzte Mal spielte Micha im Alter von 19 Jahren für Schwäbisch Gmünd in der Oberliga. Zum Schluss musste WGM Narmin Khalafova nach hartem Kampf aufgeben.
Durch die Niederlage von Tabellenführer Bebenhausen gegen Bad Cannstadt sind jetzt die ersten 5 Mannschaften in der Tabelle nur durch einen Punkt getrennt, und auch die Brettpunkte der ersten 5 Mannschaften in der Tabelle sind nicht weit auseinander. Damit gibt es tatsächlich noch Konstellationen, bei denen der Aufstieg in die Oberliga noch möglich ist. Kompliziert wird die Situation dadurch, dass Schwäbisch Hall und Biberach jeweils einmal 8-0 kampflos gewonnen haben. Bei Punktgleichheit werden diese kampflosen Punkte nicht berücksichtigt, daher kann es unter Umständen auch zu einem Stichkampf um die Oberliga-Meisterschaft geben. Alle Ergebnisse der vorletzten Runde gibt es hier. In der 9. Runde in zwei Wochen geht es daheim gegen Bad Cannstatt, das selber auch noch um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpft.