Bei herrlichem Wetter nahmen es 21 Schachfreunde mit dem Großmeister auf, der für die Haller Bundesligamannschaft an den Start geht und der sich schon zum zweiten Mal dem Simultan beim Sommerfest stellte. Neben der hochmotivierten Gegnerschaft war die weitere Herausforderung, dass aufgrund der geografischen Gegebenheiten nach jedem Zug die nicht unerhebliche Steigung der neuen Straße zu bewältigen war, und außerdem einige Bretter tiefer angeordnet waren, was den Großmeister zumindest physisch öfter in die Knie zwang.
Nach etwa einer Stunde Spielzeit lichteten sich die Reihen schon merklich, die ersten Gegner mussten die Waffen strecken.
Die Steigung der Neuen Straße musste nach jedem Zug aufs neue bewältigt werden.
Dazu ging es zudem noch in die Knie
Gunter König gewohnt gut gelaunt und farbenfroh
Auch die Kleinsten interessieren sich schon für Schach
Großer Zuschauerzuspruch auch von vorbeigehenden Passanten
So sah es an vielen Brettern am Ende aus: der GM hat die Oberhand behalten
Allerdings wurde an vielen Brettern harter Widerstand geleistet. Die ersten Remisen schafften Mike Riedel und Gregor Krenedics. Dann die Sensation: Adam Milbich überspielte den GM sauber, er opferte eine Figur gegen 2 Bauern, bekam diese schnell wieder, und als der GM dann auch noch eine Qualität geben musste, um nicht Matt zu werden, war die Partie entschieden.
Adam Milbich kurz bevor der GM die Waffen streckte
Danach erreichte auch Micha Bahmann aus der zweiten Mannschaft ein Remis, obwohl (oder weil?) er das erste Mal in seinem Leben Caro-Kann spielte und nach Meinung der zahlreichen mehr oder weniger fachkundigen Kiebitze nach der Eröffnung eher dubios stand.
Die letzten Partien forderten nochmal die Kondition des Großmeisters, da die letzten Bretter entfernungsmäßig weit auseinanderstanden. Ulf Bischoff wehrte sich noch lange in aussichtsloser Position am Ende vergeblich gegen die Niederlage. Besser machte es Youngster Severin Bühler, der ein vorteilhaftes Turmendspiel erreichte, dann aber durch Zugwiederholung Remis machte. Einige Zuschauer fanden, dass er durchaus noch auf Gewinn hätte spielen können, aber eine schlüssige Variante konnte keiner zeigen Das Remis aus einer Position der Stärke war ein schöner Erfolg für Severin, der durch eine schöne Kombination, die auch sein Vater, der am Nebenbrett eher glatt verlor, nicht gesehen hatte, einen Bauern gewonnen hatte.
Severin Bühler kurz vor Ende der Partie
Die geballte Macht der Kiebitze versuchte bei Severin nach der Partie noch Gewinnwege zu finden.
In der letzten Partie versuchte Steffen Mages einen Mehrbauern im Endspiel zu verwerten, überzog die Stellung aber und verlor am Ende sogar noch.
Die letzte Partie gegen Steffen Mages
Nach dem Simultan gab es dann Gegrilltes für alle, und man saß noch lange zusammen bei musikalischer Untermalung durch die unweit stattfindenden Freilichtspiele auf der großen Treppe.