(Thomas Marschner)
Während die Schwäbisch Haller Schachdamen sich in der Frauenbundesliga mühten, feierte Alina Kashlinskaya gemeinsam mit ihrem Mann Radek Wojtaszek einen der größten Erfolge ihrer bisherigen Schachkarriere. Bei den superstark besetzten Isle-of-Man-Open gewann sie mit 6/9 Punkten den mit 7000 Pfund dotierten Frauenpreis und holte sich gleichzeitig ihre erste Norm für den Männer-Großmeistertitel, und das gleich mit einer “Übererfüllung” um über 100 Elopunkte. Gleichzeitig sicherte sich Radek Wojtaszek mit 7/9 Punkten zunächst das (mit Arkadij Naiditsch) geteilte Hauptpreisgeld, und das alles ausgerechnet noch an Alinas 25. Geburtstag. Am Abend schlug er Naiditsch im Stichkampf in der sogenannten Armageddon-Partie und holte sich den Turniersieg. Noch beeindruckender als das reine Ergebnis waren Alinas Partien in dem Turnier. Zunächst spielte sie in den ersten beiden Runden jeweils Remis gegen den Weltranglisten-Sechsten Anish Giri und Exweltmeister Vladimir Kramnik, der einst Garry Kasparov den Weltmeistertitel abgenommen hatte (gegen Kramink stand sie sogar auf Gewinn). Nach weiteren guten Ergebnissen in den darauffolgenden Runden bei nur einer Niederlage drehte sie in den letzten beiden Runden richtig auf: gegen die beiden 2600er Großmeister Rinat Jumabayev und Samuel Sevian gewann sie zwei absolute Glanzpartien. Unten kann man die beiden Partien und die Partien gegen Giri und Kramnik nachspielen. Ein Blick auf die Abschlusstabelle zeigt, wen Alina alles hinter sich ließ: da stehen Namen wie Aronian, So, Adams und Gelfand.